Wegen seiner wichtigen Sperrfunktion gehörte das Kastell am Zugmantel zu den ältesten römischen Wehrbauten im Taunus. Es begann um 90 n.Chr. mit einem Numeruskastell aus Holz (0,7 ha). Dieses wurde unter Kaiser Hadrian erweitert (1,1 ha). Wohl in der Mitte des 2. Jahrhunderts entstand das wiederum etwas größere Steinkastell (1,7 ha), das 223 n.Chr. noch einmal erweitert wurde (2,1 ha). Die Besatzung bestand in den späteren Zeiten aus einer Kohorte (Infanterieabteilung von 500 Mann, teilweise beritten). Das Kastell hat bis zum Ende des Limes 260 n.Chr. bestanden. Auf dem Bild rechts oben ist eine Tonlampe mit Silensmaske zu sehen. Sie war bei Ausgrabungen im Bereich des Kastells gefunden worden und ist heute im Museum des Römerkastells Saalburg zu bewundern. Dort wurde vor 100 Jahren ein zentraler Ort für derartige Funde eingerichtet. |
Der heutige Besucher findet unmittelbar an der Bundesstraße einen Parkplatz des Naturparks Rhein-Taunus. Von hier geht ein bequemer, archäologischer Rundwanderweg aus. Er führt zu den Spuren des Kastells, zu den Rundschanzen und zu dem rekonstruierten Wachtturm Wp 3/15 am Limes. Auch der Pfahlgraben ist gut erhalten. Die Umwehrung des Steinkastells ist rundherum als Erdwall, stellenweise auch als Böschung zu erkennen. Ansonsten befindet sich auf dem gesamten Gelände des Kastells heute ein ausgewachsener Tannenwald, sodass von der Innenbebauung nichts mehr auszumachen ist. |
(Aus: "Die Römer in Hessen", 1989, D. Baatz & F.-R. Herrmann) |