und der Justinus-Felsen im Aartal bei Adolfseck Ungefähr 5 km nordwestlich von Bad Schwalbbach im Taunus befand sich an der Stelle des kleinen Ortes Kemel ein Numeruskastell (Numerus = Einheit, ca. 150 Mann bestehend aus Hilfstruppen). Der heutige Ortskern ist genau über dem Kastell entstanden. Die evangelische Pfarrkirche liegt in der vorderen Hälfte des Wehrbaus, die dem Limes zugewandt war. Weder von dem relativ kleinen Steinkastell (0,7 ha) noch vom Limes, der 200 m nordöstlich vor dem Kastell vorbeilief, sind heute Spuren zu sehen. Das Kastell verdankt seine Lage genauso wie das im Mittelalter gegründete Dorf Kemel dem Aulbachtal, das hier beginnt und dann nach Süden zieht. Das Tal bot Schutz gegen die oftmals recht rauhen Winde, die hier in rund 500 m Höhe auf dem Taunus wehen können; aber auch die sichere Wasserversorgung am Ursprung des Bachs wird wichtig gewesen sein. Nördlich des Ortes hat man am Limes auf dem Hügel "Pohl" zwei ehemals hölzerne Kleinkastelle entdeckt. Der Name Pohl leitet sich von Pfahlgraben, also dem Limes ab. |
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Das Kastell hat bis zum Ende des Limes 260 n.Chr. seine Aufgabe erfüllt. Dann zogen sich die Römer auf die Rheingrenze zurück und das Kastell zerfiel. Knapp ein Jahrtausend später entstand in der Ruine das Dorf Kemel. Die Hauptstraße des Ortes mußte durch die damals noch vorhandenen Mauerreste der beiden seitlichen Tordurchlässe geführt werden und hat diese Lage bis heute beibehalten, obgleich inzwischen von dem Kastell nichts mehr zu sehen ist. |
(Aus: "Die Römer in Hessen", 1989, D. Baatz & F.-R. Herrmann) |
Etwa 4 km östlich von Kemel befindet sich im Aartal nördlich des Ortes Adolfseck eine besondere Hinterlassenschaft des römischen Reiches. Ein römischer Soldat hat sich etwa 200 m außerhalb des Limes in einem Felsen mit seinem Namen verewigt. Dieser sogenannte Justinus-Felsen ist inzwischen durch einen gut ausgeschilderten Wanderweg erreichbar. Man lässt das Auto am Nordrand von Adolfseck stehen, überquert die Aar, unterquert eine Eisenbahnlinie und folgt dann etwa 1 km lang den zahlreichen Hinweisschildern. Nach einigen Höhen und Tiefen erreicht man schließlich den Felsen, der direkt neben der Eisenbahnlinie liegt. In Augenhöhe befindet sich nun die Inschrift, die inzwischen zur besseren Unterscheidung mit roter Farbe ausgelegt ist: IANUARIUS IUSTINUS |
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