1. Das Kohortenkastell Arnsburg (Alteburg)
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Die Alteburg war schon immer als römische Fund- und Ruinenstätte bekannt. 1151 stiftete Konrad von Arnsburg die Ruinenstätte zur Gründung eines Benediktinerklosters. Damals werden noch beachtliche Teile des römischen Mauerwerks aufrecht gestanden haben; vielleicht hat sich die Ruine der Umwehrung als Klostermauer angeboten. Die Benediktiner begannen sogleich mit dem Bau ihrer Klosterkirche. Als das Kloster schon nach wenigen Jahrzehnten, 1174, an die Stelle des heutigen Klosters Arnsburg verlegt und dem Zisterzienserorden übertragen wurde, waren Chor und Querschiff fertig, das Langhaus der Kirche aber gerade erst begonnen. Bei der Ausgrabung des Kastells im 19. Jahrhundert fand man die Grundmauern dieser Klosterkirche, die heute völlig von der Oberfläche verschwunden ist, ebenso wie alle Reste des römischen Wehrbaus. Lediglich ein leichter Wall an der Nordseite erinnert an die einstige Kastellmauer an dieser Stelle (obere Fotos). Die Limesanlagen nordöstlich von Kloster Arnsburg sind nur noch in geringen Teilen sichtbar. Im Wettertal selbst fehlen alle Überreste; dort wird, vergleichbar der Situation bei anderen Kastellen, ein direkt an den Limes vorgeschobenes Kleinkastell angenommen. Am Kastell selbst liefen mehrere römische Straßen zusammen, die nach Butzbach, Friedberg und Echzell führten. Von ihnen war die nach Friedberg, ins Zentrum der Wetterau, die wichtigste. Sie ist heute nach Süden hin über eine weite Strecke zu verfolgen. Der Plan oben zeigt die ehemalige Lage des Kastells auf der "Alteburg" über der Einmündung des Welsbaches in die Wetter. B-Badegebäude; M-Mansio; K-Chorbau der Kirche des ehemaligen Benediktinerklosters Altenburg.
Karte des Limes beim Kastell Arnsburg |
Wegbeschreibung: Von der Bundesstraße 488 Richtung Lich nordöstlich der Einmündung der Straße von Dorf Güll nach rechts Richtung Muschenheim abbiegen. Wenige Meter weiter an der Straßengabelung nicht nach Kloster Arnsburg, sondern nach rechts (Süden) weiterfahren. Sofort nach dem Bachübergang rechts anhalten. Der überquerte Welsbach fließt nach 100 m in die Wetter; nach diesem Flüsschen ist die Wetterau benannt. Vom Straßenrand mit dem kleinen Parkplatz führt ein Fußweg hinauf auf das Plateau. Man stößt zunächst direkt auf den kleinen Friedhof von Hof Güll, der sich aber bereits auf dem Gelände des ehemaligen Kastells befindet. Dahinter erstreckt sich ein Acker über fast das gesamte Kastellareal. (Teils aus: Archäologische Denkmäler in Hessen 6, 1989, Fritz-Rudolf Herrmann) |