Etwa ab Wp 3/36 ist der Pfahlgraben über seinen gesamten weiteren Verlauf im Taunus fast vollständig erhalten, da dessen steile Hänge sich nicht für die Landwirtschaft eigneten. Auch alle Kastelle in diesem Abschnitt sind gut erhalten, ebenso die meisten Wachtpunkte. Östlich des Emsbachtals steigt der Limesverlauf steil an und klettert bis zum Taunuskamm auf über 800 m hinauf. Knapp unterhalb des Kleinen Feldbergs liegt Wp 3/45 am Roten Kreuz, dessen Erforschung im Jahr 1896 auf dem SW-Bild zu sehen ist: die durch Erdverfärbungen erkennbaren Turmpfosten wurden durch neue Holzpfosten markiert. Das Rote Kreuz eignet sich gut als Ausgangspunkt für Limeswanderungen; die Strecken sind vorzüglich erhalten und gut zugänglich und man findet am Roten Kreuz Parkplätze. Der Pfahlgraben ist hier deutlich sichtbar. Man folgt ihm nach Nordosten und gelangt nach etwa 500 m vor das gut erhaltene Kastell am Kleinen Feldberg im sumpfigen Quellgebiet der Weil.
Knapp unterhalb des Großen Feldbergs (879 m) erreicht der Limes an Wp 3/49 seine höchste Position. Der Wachtturm hat ein gut sichtbares, konserviertes Steinfundament und liegt 75 m hinter dem Limes am aufsteigenden Hang zum höchsten Gipfel des Taunus. Noch weiter oben befindet sich ein deutlich sichtbarer Kreisgraben eines älteren Holzturmes. Mit rund 820 m über dem Meeresspiegel ist Wp 3/49* der höchste Limeswachtturm am gesamten obergermanisch-rätischen Limes. Von da an geht es auf dem Taunuskamm zumeist bergab über die Paßhöhe Sandplacken in Richtung auf die Saalburg. Dazwischen liegen aber noch die relativ gut erhaltenen Kleinkastelle Altes Jagdhaus (2) und Heidenstock (3).
Im Bild rechts sind die konservierten Fundamente von Wp 3/61 auf dem Kieshübel zu sehen. Insgesamt zwei Holzturmstellen und zwei Steinfundamente sind dort auszumachen. In diesem Abschnitt sind eine ganze Reihe solcher Wachtturmreste zu erkennen. Gut erhalten zieht der Pfahlgraben hinab zum Kastell Saalburg, macht einen Bogen um sie und verläuft dann den Hang hinunter zum Bahnhof Saalburg. Dort ist auch das Kleinkastell Lochmühle als flacher Schuttwall sichtbar. Nun beginnt mit einem erneuten Aufstieg die Limesstrecke 4. Da sie zunächst durch bergige Wälder führt, sind sowohl der Limes als auch viele Steinturmreste gut erhalten. (Aus: "Die Römer in Hessen", 1989, D. Baatz & F.-R. Herrmann) |