Die römische Geschichte Hessens ist ohne Mainz nicht zu verstehen. Von hier ging die römische Okkupation aus, und hier befand sich der Sitz der Provinzverwaltung Obergermaniens. Als in spätrömischer Zeit, im 4. Jahrhundert n.Chr. das Land jenseits des Rheins für das Römerreich schon wieder verloren war, gingen für den hessischen Raum von Mainz noch immer entscheidende Impulse aus. Die Gegend um Mainz geriet durch den gallischen Krieg Caesars (58-51 v.Chr.) in den Machtbereich Roms, der seit der Eroberung Galliens bis an den Rhein reichte. Die Legionen blieben jedoch vorerst im Innern Galliens. Erst als Kaiser Augustus sich entschloss, Germanien zu erobern, ist die Rheingrenze militärisch besetzt worden.
Das Steinrelief rechts zeigt Legionssoldaten in Kampfordnung und stammt aus dem letzten Drittel des 1. Jahrhunderts n.Chr. Es befindet sich neben zahlreichen anderen Exponaten aus römischer Zeit im Landesmuseum von Mainz. Die Stadt ist außerordentlich reich an römischen Funden. Viele von ihnen kann man im Landesmuseum sehen, dessen Besuch daher sehr zu empfehlen ist. Die römische Abteilung befindet sich im Erdgeschoss. Von einzigartiger Bedeutung ist der große Steinsaal mit Hunderten von Reliefs, Plastiken und Inschriftsteinen, darunter die große Mainzer Jupitersäule und der Dativius-Victor-Bogen. Rekonstruierte Kopien der Säule und des Bogens befinden sich auch in der Innenstadt (Bilder unten links und rechts). |
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(Größtenteils aus: "Die Römer in Hessen", 1989, D. Baatz & F.-R. Herrmann) |
Landesmuseum
Mainz (Bilder teilweise von den Museen der Stadt Mainz) |