1. Die Militärlager und der Civitas-Hauptort NIDA
Mitten in der Frankfurter Innenstadt - unweit des Römers - befindet sich das Archäologische Museum. 1878 als Historisches Museum gegründet, fand es nach mehreren Umzügen schließlich ab 1989 seinen heutigen Platz in einem ehemaligen Karmeliterkloster. Dort residiert es sowohl in der restaurierten Kirche als auch in einem von dem Architekten J.P.Kleihues entworfenen Neubau. Das Institut versteht sich als Museum für die Archäologie Frankfurts und des Rhein-Main-Gebietes sowie für die antiken Kulturen des Mittelmeerraumes und Vorderasiens. Da der Schwerpunkt seiner Sammlungs-, Forschungs- und Publikationstätigkeit auf Vorgeschichte, Römerzeit und frühem Mittelalter unseres Raumes liegt, nimmt dieser Bereich auch den größten Teil der Dauerausstellung ein; er wird in den Räumlichkeiten der wiederaufgebauten Karmeliterkirche gezeigt. Daneben, in den flankierenden Neubauteilen, werden die Sammlungen zur Archäologie Vorderasiens und der klassischen Mittelmeerkulturen präsentiert. |
Die im Langschiff der Kirche untergebrachte römische Abteilung, die sich der Archäologie des römischen Civitas-Hauptortes NIDA (Frankfurt-Heddernheim) widmet, hat wichtige Forschungen der letzten Jahre zu einer Umgestaltung genutzt. Insbesondere die Ergebnisse der internationalen und deutschen Forschung zum Mithraskult sowie neuere Untersuchungen zur Spätzeit NIDAs finden Eingang in die Ausstellung. Sie werfen ein neues Licht auf die Geschichte dieser wichtigen Stadt im Limeshinterland. Neuankäufe und die Tätigkeiten der Steinrestaurierung im Museum boten die Möglichkeit, die Exponate in Vitrinen und Podesten anders zu gruppieren. Bislang noch nicht gezeigte Bauteile römischer Steingebäude, das Modell des Unterkunfthauses und Texte zur Bautechnik bieten nun Informationen zur römischen Architektur, die entscheidend das Bild der Siedlungen und Landschaften des Rhein-Main-Gebietes nach der Besetzung durch die Legionen geprägt hat. Auch die Schriftzeugnisse auf Steindenkmälern und Tongefäßen sind ein wichtiger Ausschnitt des "Romanisierungsprozesses" seit dem 1. Jahrhundert n.Chr. |
Des weiteren werden Funde zusammengestellt, die uns ein Bild der Bevölkerungs- zusammensetzung in dieser Zeit vermitteln. Neben den einheimischen Siedlern keltischer und germanischer Herkunft ziehen nun auch Menschen aus anderen Teilen des römischen Reiches in die Stadt an der Nidda und ihre Umgebung und formieren sich zu einer friedlich zusammenlebenden Provinzbevölkerung. Neben aktueller wissenschaftlicher Information soll den Besuchern auch optisch der Anreiz geboten werden, das Leben in römischer Zeit unter neuen und alten Gesichtspunkten kennenzulernen. Archäologisches Museum
Öffnungszeiten: RMV-Verbindungen: (Texte und Lageplan aus einer Informationsbroschüre über das Archäologische Museum in Frankfurt am Main) |